2. Klever Kinderzukunftswerkstatt 2014
Bei der zweiten Kinderzukunftswerkstatt des Konrad-Adenauer-Gymnasiums im Herbst 2014 setzten sich Schüler der Jahrgangsstufen 5, 6 und 7 sehr erfolgreich mit dem Thema „Kinderfreundliche Stadtbebauungsentwicklung für Kleve" auseinander und lieferten der Stadt einen Maßnahmenkatalog für zukünftigen Planungen. Bei der räumlichen Entwicklung in Städten und Gemeinden wurden die Bedürfnisse von Kindern in den vergangenen Jahrzehnten oftmals nicht genügend berücksichtigt. Auch Kleve steht durch großflächige Neubauten in der Gefahr, immer mehr Freiflächen, auf denen sich Kinder draußen im Freien aufhalten können, zu verlieren. Aber Kinder und Jugendliche, die ohne geeignete Spielräume im Freien aufwachsen, weisen öfters Defizite in ihrer körperlichen, geistigen und seelischen Entwicklung auf. Kinder und Jugendliche kennen ihre Lebenwelt und ihre Bedürfnisse; sie sind Experten ihrer eigenen Situation. Daraus resultiert für die planenden Erwachsenen die Verpflichtung, Kinder und Jugendliche an Entscheidungsprozessen teilhaben zu lassen. Die Planer lernen dabei, Freiräume aus dem Blickwinkel von Kindern und Jugendlichen zu sehen und zu bewerten. Dies stärkt die alltagsdemokratische Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen, macht gleichzeitig die Stadt für Familien attraktiv und erhöht die Lebensqualität für alle Generationen. Diese zweite Kinderzukunftswerkstatt fand an zwei Tagen statt:
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Die Streifzüge am ersten Tag (24.09.2014)
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Die Streifzüge waren eine Kombination aus dem Aufsuchen der Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsorte der Kinder sowie der Begehung der Flächen und Plätze, wo gemäß dem Handlungsprogramm zum Stadtumbau eine Veränderung geplant ist. Die Routen gaben die Kinder weitestgehend vor. Es wurde aber auch darauf geachtet, dass auf dem Weg die zur Planung anstehenden Flächen mit begangen wurden. Die Kinder zeichneten dabei ihre Wege in die Karten, fotografierten die Orte und protokollierten ihre Aussagen und Ideen eigenständig mit. Anschließend wurden die aussagekräftigsten Fotos zum weiteren Verarbeiten ausgedruckt. Weiterhin zeichneten die Schüler auf Postern ihre Wege nach, trugen ihre wichtigsten Orte ein: in Grün die schönen Orte und in Rot die Konfliktpunkte. Die wichtigsten Themen für die Gestaltung konkreter Flächen wurden ebenfalls in eine Legende aufgenommen.
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Die Planungswerkstatt am zweiten Tag (25.09.2014)
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Durch die Begehung der Innenstadt und die vorab formulierte Aufgabenstellung stiegen die Kinder am zweiten Tag vorbereitet in die Bearbeitung des Planungsraumes ein. Zur Bearbeitung teilten sie sich in Gruppen auf. Auf Luftbildern, die auf Styroporplatten aufgezogen waren, beschrifteten die Schüler ihre Ideen auf Fähnchen und brachten sie an den entsprechenden Orten an. Es waren allgemeine Ideen für konkrete Flächen, ohne dass schon zu diesem Zeitpunkt in die planerische Vertiefung gegangen wurde. In einem zweiten Schritt konnten sich dann die Gruppen einzelne Vertiefungsräume auswälten, die sie dann in Form von Modellen vertiefend gestalteten. Ko-Moderatoren, mehrere Schüler unterschiedlichen Alters, bereiteten die Abschlusspräsentation vor, zu der Vertreter aus Politik und Verwaltung, das Lehrerkollegium, weitere Schüler und die Eltern eingeladen waren. Der Stadt Kleve überreichten die Schüler einen Maßnahmenkatalog in Form eines gedruckten Heftes.
Endlich, im März 2016, lud die Stadt Kleve alle interessierten Bürger zu einem Infomarkt zum „Integrierten Handlungskonzept Innenstadt Kleve" ein, bei dem ebenfalls die Schüler der Kinderzukunftswerkstatt „Kinderfreundliche Stadtbebauungsentwicklung für Kleve" teilnahmen und ihre Vorschläge erneut den Teilnehmern präsentierten. Ausgehend von den Ergebnissen aus der Kinderzukunftswerkstatt sollte im Folgenden im Rahmen des IHK ein Masterplan „Kinderfreundliche Innenstadt" entwickelt werden mit weiterer intensiver Beteiligung von Kindern und Jugendlichen. Die hieraus von der Stadt Kleve geplanten und von JAS aus Essen durchgeführten zwei Workshops „Junge Mitte" wurden von sehr vielen Schülern des Konrad-Adenauer Gymnasiums und weiterer Klever Schulen besucht. Bei der Präsentation derWorkshop-Ergebnisse versprach u.a. Kleves Bürgermeisterin Sonja Northing, die Ideen der Schüler bei der Umsetzung „Junge Mitte" zu berücksichtigen.
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Pressestimmen:
https://rp-online.de/nrw/staedte/kleve/kag-bewirbt-sich-um-engagementspreis_aid-18018395
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Digitale Dokumentaion zum Ablauf und zu den Empfehlungen der Kinder bezüglich der Stadtentwicklung von Kleve:
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Kontakt
Wenn Sie auch eine Kinderzukunftswerkstatt durchführen und die Ergebnisse hier präsentieren wollen, nehmen Sie Kontakt mit uns auf.