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1. Klever Kinderzukunftswerkstatt 2013

Die erste Kinderzukunftswerkstatt am Konrad-Adenauer-Gymnasium startete im Jahre 2013. Eine 5er Klasse hatte dabei das Ziel, die historische Quelle des ehemaligen Bad Cleve  reaktivieren zu lassen. Die Schüler schrieben dem Bürgermeister der Stadt Kleve, Theo Brauer, einen Brief, in dem sie ihr Anliegen formulierten. Der Ausbau Kleves zum Badeort wurde damals professionell betrieben. 1742 wurden die ersten Kurgäste empfangen und schon 1754 wurde das erste Brunnenhaus eröffnet, zu dem ein 100 m langes Bleirohr das Quellwasser transportierte. 1794 zerstörten französische Truppen  u.a. das Brunnenhaus, 1799 versiegte die Quelle, die jedoch schon wieder 1811 reaktiviert  werden konnte und die Grundsteinlegung für einen Stahlbrunnen stattfand. Schließlich entstand 1845 nach Plänen des Klever Architekten Anton Weinhagen ein neues Bäderhaus, das  aufgrund eines Besuches von Kaiser Friedrich-Wilhelm IV. im Februar des Folgejahres seitdem seinen Namen trägt. Der Erste Weltkrieg beendete den Kurbetrieb. Der Stahlbrunnen blieb noch bis zum Zweiten Weltkrieg erhalten. Reste von ihm befinden  sich noch im Boden.

Der Klever Archivar Bert Thissen besuchte die Schüler der Klasse 5 und stellte viele historische Materialien über die Klever Heilquelle, den ehemaligen Kurbetrieb und den Stahlbrunnen den begeisterten Schülern vor. Nun wollten die Schüler Modelle des Stahlbrunnens nachbauen. Weiterhin erhielten sie auch Unterstützung durch Frau Wiltrud Schnütgen vom Klevischen Verein für Kultur und Geschichte; sie besuchte die Schüler in ihrem Unterricht und beantwortete viele Schülerfragen zur Geschichte der Heilquelle. 

Die Klever Presse berichtete vom Brief an den Bürgermeister und zunächst erhielten die Schüler eine Mail von Frau Vlasic, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Museum Kurhaus, mit einer Einladung: "Wir haben heute den schönen Artikel in der Rheinischen Post gelesen. Darum ging es um die Klasse 5a des Konrad-Adenauer-Gymnasiums, die das Klever Wasser gefunden hat und sich den Stahlbrunnen zurückwünscht. Da es genau um dieses Thema in unserer neuen Ausstellung ,,Balnea - Architekturgeschichte des Bades im Museum B.C. KoekkoekHaus geht, möchten wir exakt diese Klasse zu einer kostenlosen Führung zu ihrem Wunschtermin durch das Museum und die Ausstellung einladen. Die Kosten würden - das wurde spontan geregelt und so ausgemacht von unserem Freundeskreis übernommen. Dem gefällt das Engagement der Kinder sehr gut.“ 

Schließlich kam auch der Antwortbrief des Bürgermeisters mit einer Einladung an die Schüler, ihre Ideen vor Ort den Entscheidungsträgern vorzutragen. Auch der Heimat- und Quellenforscher Stefan Kronsberg reiste an diesem Tag extra aus Krefeld an. Von ihm erhielten die Schüler fachliche Unterstützung: ,,Ein Vergleich des Eisengehaltes der Klever Stahlquelle mit den seinerzeitig konkurrierenden Bade- bzw. Kur- bzw. Quellorten zeigt, dass sich in Kleve die höchste Eisen-Konzentration befindet. Das macht die Klever Heilquelle einzigartig und damit so bedeutsam für den ganzen Niederrhein“, so Kronsberg. 

Leider hat sich die Ortspolitik noch nicht dazu durchringen können, zumindest einen Teil der Ideen der Schüler zur Reaktivierung der historischen Quelle von Kleve umzusetzen. Dennoch: dieses erste Projekt war der Start dafür, Kindern immer mehr Möglichkeiten zu geben, bei zukünftigen Entwicklungen (Stadtplanung, Landentwicklungsplanung, Radwegenetzausbau, Naturerhaltung, nachhaltige Entwicklung etc.) sich öffentlich zu äußern und so von den Erwachsenen in ihren Belangen stärker wahrgenommen zu werden. Zumindest diesen Eindruck haben alle Schüler bei ihrer ersten Kinderzukunftswerkstatt gewinnen können. 

Die Seite www.kinderzukunftswerkstatt.de will Kindern dabei helfen und ihnen eine breitere Plattform für ihr Auftreten in der Öffentlichkeit bieten. Gleichzeitig soll sie Besuchern ermöglichen, die Ideen der Kinder und den Fortlauf ihrer jeweiligen Projekte zu kommentieren, um auf diese Weise mit ihnen in Kommunikation zu treten. Aufbauend auf ihren Erfahrungen bei ihrem Quellenprojekt nahmen im Juli 2014 Schüler zusammen mit Politikern, Verwaltungsangestellten, Hochschul-Dozenten und Mitarbeiter der Umweltbetriebe Kleve am Klima-Atelier der Stadt Kleve teil, um gemeinsam Ideen für ein lebenswerteres Kleve zu sammeln.

Kontakt

Wenn Sie auch eine Kinderzukunftswerkstatt durchführen und die Ergebnisse hier präsentieren wollen, nehmen Sie Kontakt mit uns auf.

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